Galway-Urlaub mit Winand

Sonntag, 31.05.

Die Ankunft in Galway war ziemlich chaotisch. Conor hat mich am Bus rausgelassen und dann sollte ich Winand abholen und die neue Freiwillige, Shannon. Auf die Frage wie ich sie erkenne meinte Conor bloß "Na ein Mädel mit einem großen Rucksack!" :-D. Habe dann alle gefunden und Conor hat mich und Winand zu unserer Ferienwohnung gefahren und uns eingeladen, ihn die Woche zu besuchen. Den restlichen Tag haben Winand und ich dann in der Ferienwohnung mit auspacken, einkaufen und erzählen verbracht sowie einem kleinen Abendspaziergang durch Galway mit Ausklang im Pub. Wir haben tatsächlich nur 5-10 Minuten bis in die City gebraucht.

Montag, 01.06.

Mein 21. Geburtstag! :-) Anfangs war es schon etwas komisch, weit von Zuhause ohne euch alle zu feiern. Aber zum Glück war ja Winand da und hat mir eure lieben Karten und Geschenke mitgebracht und mir ein tolles Geburtstagsfrühstück gezaubert. Sogar mit Kuchen :-) Leider hat es den ganzen Tag total geregnet, sodass wir von Laden zu Laden gerannt sind. Es war ein erfolgreicher Geburtstags-Shoppingtag. Ich habe mir neue Schuhe gekauft und gemeinsam mit Winand mein Geburtstagsgeschenk ausgesucht: Einen, aus der Region kommenden und typisch für Irland, Claddagh-Ring. Der steht für Liebe (Herz), Treue (Krone) und Freundschaft (Hände). Der ist so schön! Dafür waren wir aber glaube ich in jedem Juwelier in Galway und für die Schuhe in jedem Schuhgeschäft. :-D Zum Abschluss sind wir im Pub Burger essen gegangen und haben ein bisschen der Live-Musik gelauscht. Alles in allem ein toller Geburtstag mit Winand in meiner Lieblingsstadt in Irland. Danke an dieser Stelle, die an mich gedacht haben.

Dienstag, 02.06.

Um Winand die Stadt noch einmal bei schönem Wetter zu zeigen, sind wir noch mal durch Galway gelaufen und sind dann an einer langen Promenade an de Küste entlang gelaufen. Das war ganz schön windig. Vor allem auf dem Weg zu einer kleinen vorgelagerten Halbinsel, da sind wir fast von der Brücke geweht und konnten nur schwer atmen. Dafür hatten wir die ganze Zeit einen tollen Blick aufs raue Meer. Am Abend waren wir mal nicht im Pub, sondern haben gemeinsam gekocht und dann auf dem iPad "Tatort" geguckt :-).

Mittwoch, 03.06.

Am Mittwoch sind wir früh augebrochen und zu den Cliffs of Moher gefahren, denn die wollte ich Winand nun mal nicht vorenthalten. Die Fahrt mit dem öffentlichen Bus dauerte etwas über 2 Stunden und die Fahrt war ganz schön ruckelig. Da ist sogar Winand schummrig geworden. Dafür haben sich die Cliffs auch wieder einmal wirklich gelohnt! Anfangs war das Wetter noch etwas irisch und ich hatte schon die Befürchtung, dass Winand die Cliffs im Nebel sieht, aber dann wurde es noch richtig schön und wir sind insgesamt fast 5 Stunden an den Cliffs entlang und auch wieder zurück gelaufen. Die Sicht ist einfach atemberaubend! So viele Mövenbabys haben wir auch an den Klippen gesehen. Leider keine Papageientaucher. Auf dem Rückweg sind wir dann in Ballyvaughan ausgestiegen, denn Conor hatte uns ja eingeladen zu kommen. Conor war ganz begeistert, mich wie einen normalen Gast zu behandeln. Wir haben Zimmer 9 bekommen, konnten uns kurz frisch machen und haben dann Abendessen bekommen: Chicken und Pommes :-). AIhwa war ja leider schon abgereist und Jessica und Shannon krank im Bett. Haben dann mit Conor & Margret ein bisschen geredet und sind dann draußen noch etwas spazieren gegangen, ehe wir uns ins Bettchen gelegt haben.

Donnerstag, 04.06.

Um die Mädels zu entlasten, habe ich nach dem Aufstehen noch schnell unser Bad geputzt ehe wir hoch sind zum Frühstücken. Wir durften auch nicht in der Küche sitzen, sondern wie normale Gäste im Frühstücksraum. Es gab dann den leckeren Porridge, Toast und Rührei mit Bacon. Danach waren wir so kugelrund, aber auch gesättigt für unsere Burrentour. Wir sind dann hinter dem B&B den "Hausberg" hochgeklettert und oben über die Steinplatteaus gewandert. Dabei hatten wir die ganze Zeit einen tollen Blick aufs die Bucht. Wir haben wilde Ziegen gesehen und einen Hasen. Das wollte Conor uns übrigens später gar nicht glauben, denn die sind relativ selten im Burren und schon gar nicht oben auf dem Berg. Unsere Wanderung hat 4 Stunden und 11km gedauert. Zum Abschluss gab es bei Conor noch ein erfrischendes Wasser, ehe er uns zum Bus gefahren hat. Der Abschied ist mir dann etwas schwer gefallen, aber wer weiß, ich komme sicherlich noch einmal wieder wenn ich alt genug bin, um ein Auto zu mieten und den Wild Atlantic Way zu fahren :-). 

Freitag, 05.06.

Den Vormittag haben Winand und ich in Ruhe angehen lassen mit ausschlafen und lange frühstücken und haben dann noch mal alle Juweliere abgeklappert, weil ich mir einen Charmanhänger von meinem Geburtstagsgeld für mein Armband kaufen wollte. Habe mich dann für die Silhouette von Irland entschieden. Am Nachmittag ist Teresa zu uns gestoßen, die wieder aus Dublin zurück gekommen ist. Haben dann alle zusammen bei uns in der Wohnung gekocht und sind dann zum Hunderennen gegangen. Das ist bei denen so ein riesiges Event wie auch Pferderennen. Wir haben dann ein Heftchen mit den Rennzeiten und Hundenamen und weiteren wichtigen Infos zu den Hunden bekommen und anfangs nur die Rennen so verfolgt, ehe Winand dann verstanden hat, das Heftchen zu lesen und die Infos auszuwerten. Ab dann haben wir auch mit kleinen Wetteinsätzen à 1€ gewettet. Ich habe einmal sogar 1,10€ gewonnen :-D. Das war ein wirklich gelungener Abend. Und die Windhunde waren so schnell, das war sehr beeindruckend!

Samstag, 06.06.

Am Samstag hieß es dann wieder früh aufstehen, denn wir hatten eine Bustour durch den Connemara Nationalpark gebucht. Das war wieder eine tolle Tour! Die Landschaft in Connemara ist so karg und rau und so grün, ich kam mir vor wie in den Highlands! Und überall Moore und Seen dazwischen, einfach irisch! Da machte das gar nichts, dass das Wetter nicht ganz so sonnig gewesen ist. Cool waren auch die Schafe, die hatten so ganz langes Fell und liefen da frei rum und wollten nicht immer dem Bus ausweichen :-). Wir haben auch wieder ein paar coole Stops gemacht, z.B. in Spiddal, einer kleinen Siedlung mit einer süßen Craft Village sowie in Cong, einem kleinen bunten Dörfchen mit eigenem Enten-Zebrastreifen. Aber der beeindruckenste Halt war an der Kylemore Abbey. So ein krasses Gebäude! Das liegt so malerisch an einem See zwischen den Bergen. Leider war es von außen spektakulärer als von innen, denn die meisten Räume kann man gar nicht besichtigen. Haben uns  vorher noch den viktorianischen Garten angeschaut, der war ganz nett, aber die Landschaft drumherum war nunmal definitiv interessanter. Auf dem Rückweg sind wir am Loch Corribh vorbei gekommen, da waren ganz viele kleine Inseln im Wasser. So stell ich mir Schweden vor :-). Zum Ausklang wollten wir alle gemeinsam kochen, aber ich hatte leider ziemlich Kopfschmerzen und habe mich hingelegt und die beiden kochen lassen. Das Essen war dann auch sehr lecker.

Sonntag, 07.06.

Den vorletzten Tag sind wir alle drei durch die Stadt geschlendert, denn dort war Handwerkermarkt. Zwischendurch haben wir ein bisschen Am River Corribh gesessen, denn wir hatten so schönes Wetter. Haben uns noch  Kirchen angesehen, vor allem die Stadtkirche war sehr beeindruckend. Die war sternenförmig angelegt mit dem Altar in der Mitte, sodass man von vier Seiten um den Altar herumsitzen kann. Über dem Altar war eine tolle blaue Kuppel, das gab ganz tolles Licht. Weil es der letzte Urlaubsabend gewesen ist, sind wir Pizza essen gegangen und anschließend in den Pub. Dort gab es auch Cocktails und so habe ich mir meinen ersten Cocktail seit Februar gegönnt. Was für ein toller Ausklang! Danach haben wir uns aufgelöst, weil wir packen wollten. Ich bin dann etwas panisch geworden, weil meine Wäsche nach fast 4 Stunden im Trockner immer noch nass gewesen ist. So musste ich dann am nächsten Morgen packen. 

Montag, 08.06.

Das hat dann auch alles gut geklappt und auch rechtzeitig. Wir konnten unser Gepäck da lassen und so den  Mittag noch in Galway am Fluss genießen, ehe wir uns auf den Weg nach Sligo bzw. Winand nach Dublin gemacht haben. Der Abschied ist mir sehr schwer gefallen, das war so eine tolle Woche. Am liebsten hätte ich Winand nicht gehen lassen. Aber ich freue mich auf die letzte Etappe unseres Abenteuers und irgendwie auch wieder auf Zuhause.  

Hier mache ich jetzt erst einmal einen Schnitt, versorge euch mit den schönsten von Winands Fotos. Ich weiß, es sind immer noch viele, aber das ist die beste Auswahl aus seinen über 1.000 Fotos.... :-)