Halbzeit! Shopping in Ennis & ein Tag am Meer

 Am Dienstag hatten wir unseren freien Tag, Weil wir abends für alle Kartoffelsalat machen wollten, hatte ich Kartoffeln aufgesetzt und Conor sollte auf sie aufpassen. Ich konnte nicht zu Ende darauf achten, denn wir sind mit Margret und Aihwa nach Ennis gefahren. Ennis ist eine richtig schöne Stadt und tatsächlich größer gewesen als erwartet. Wir waren zu erst im Stadtmuseum zur Geschichte von Ennis und County Clare. Da habe ich mich ziemlich lange mit dem Museumswärter unterhalten. Der wirkte, als sei er froh, dass 1. mal wieder Touris in sein kleines Museum kommen und 2. er sich mit Menschen unterhalten kann :-D. Anschließend sind wir durch die Stadt gebummelt und mussten wieder mit Erschrecken feststellen, dass Irland ein teures Pflaster ist. Beispiel: Head & Shoulders Shampoo 7€, Nivea Bodylotion 5€ und Deo um die 3-4€. Ziemlich abgedreht. Wir haben dann lieber doch nichts gekauft, sondern lieber Klamotten geshoppt. Ich wusste gar nicht, wie sehr man sich über neue Socken freuen kann, vor allem wenn sie so schön bunt sind! :-)  Und wir haben uns endlich Trinkflaschen mit Wasserfilter gekauft.Das erspart uns dann das ewige 1l-Volvic-Flaschen-Gesuche für unsere Trips. Als wir müde wurden, haben wir uns leckere Paninis in einem Cafe gegönnt und sind dann am Fluss entlang und haben uns von Außen noch die Kirche und das Kloster angeschaut, ehe Margret uns gegen 19 Uhr nach ihrem Riesengroßeinkauf wieder eingesammelt hat. Leider konnten Teresa und ich den Ausflug nicht so richtig genießen, denn als wir unsere Pflichtpunkte (Flyer aus der Touri-Info für Margret gammeln und Tops für Teresa kaufen) abgehakt hatten, fing Aihwa wie ein 10Jähriges Kind an zu quengeln und wollte unbedingt nach Hause. Irgendwie hatte sie nicht begriffen, dass das ein Tagsausflug wird. Das war anstrengend, denn wir hatten uns so richtig aufs bummeln gefreut. Nichts desto trotz, war es trotzdem gut. Zu Hause angekommen mussten wir mit dem Essen umdisponieren, denn Conor hatte meine Kartoffeln zu Püree gestampft und dann auch noch die Hälfte gegessen. Der Scherzkeks war sich keiner Schuld bewusst :-D.

Am nächsten Tag waren wir total früh mit der Arbeit fertig und hatten einen richtigen Sommertag, wie schon lang nicht mehr: um die 20°C und kaum Wolken! Teresa und ich haben die Gelegenheit genutzt und sind nach dem Lunch zum 3km entfernten Sandstrand gelaufen und sind dabei leider zu früh "abgekürzt" und mussten über Felsen und Büsche und Kuhweidenzäune laufen/klettern :-D. Am Strand haben wir es uns in der Sonne gemütlich gemacht und gefaulenzt, gelesen und den Wellen zu gehört. Ich habe auch mal meine Füße ins Wasser gesteckt, aber das war mir dann doch zu kalt :-D. Der Witz dabei: da liegt man mal drei Stündchen am Strand und ich hab direkt Sonnenbrand :-D. Und anfangs haben wir keine Touris gesehen, die kamen erst in der letzten Stunde und dann waren die auch noch alle Deutsch. Wir haben das ignoriert und wollten nicht mit denen Deutsch reden.  Leider ist mir am Strand auch noch Winands Kamera, die ich ja mit habe, in den Sand gefallen und jetzt lässt sich das Objektiv nicht mehr öffnen. Er schauts sich mal an, wenn er kommt - hoffentlich kann man das reparieren! Und ich muss mich jetzt entscheiden, ob er mir meine coole große Kamera mitbringen soll oder meine kleine alte pinke. Schwierig schwierig... 

Und heute haben wir uns angefangen für die Unis zu bewerben. Was für ein Aufwand sag ich bloß. Da nennen die das alle so schön "Onlinebewerbung" und dann heißt es am Ende "Schicken Sie uns bitte folgende Unterlagen per Post..." Hab selten so gelacht. Dafür spanne ich jetzt schön Mama & Papa ein, die müssen noch diverse Unterlagen besorgen zu Hause und meine Anträge schicke ich dann im dicken Umschlag nach Hause, damit die beiden das Poststelle spielen und es für mich versenden können. Juchu! Und dann ist auch noch das Internet hier wie zu Startzeiten des Internets. Das ist vielleicht anstrengend. Abends waren wir beide richtig genervt. Da kam ein gemeinsamer Musikabend mit Conor und einem seiner 8 Brüder genau richtig! Gemeinsam haben sie im Rezeptionsbereich gesungen und sich dabei auf dem Akkordeon und dem Banjo begleitet. Die Gäste waren ganz begeistert. Highlight war wieder Conors selbstgedichteter Salat-Song. (Den könnt ihr euch im letzten Blogbeitrag anhören übrigens). Anschließend haben wir uns mit zwei amerikanischen Gästen unterhalten, die waren ganz begeistert von unserem Irland-/Schottlandtrip. 

Es ist übrigens kaum zu glauben, dass wir tatsächlich die Halbzeit erreicht haben. Die Hälfte unseres Backpacker-Trips ist schon vorbei! Und für die zweite Hälfte haben wir große Reisepläne: In drei Wochen machen wir uns auf nach Derry, Sligo und Belfast, von dort aus fliegen wir nach Edinburgh, wo wir drei Tage verbleiben, ehe wir uns in den hohen Norden von Schottland begeben. Wir haben nämlich einen Job von Mitte Juni bis Mitte Juli! In einem B&B mit eigenem Restaurant in den Highlands, direkt an einem See! Einziger Nachteil: Der nächste Ort Ullapool ist knapp 20miles entfernt... aber so langsam gewöhnt man sich dran! :-D Nächstes Mal geb ich euch die Website, ich weiß gerade nicht mehr, wie das heißt, wo wir arbeiten :-). Für heute mache ich erst einmal Schluss. Bis dann :-)