Cliffs of Moher & der Flower-Walk

Aber der Reihe nach. Die letzten Tage sind Teresa und ich hier bei uns im Dorf spazieren gegangen und haben dabei ein paar schöne Ecken entdeckt. Die Umgebung hier ist wirklich toll mit den ganzen grauen Steinen. Conor hat uns auch den Unterschied zwischen diversen Steinen erklärt, aber ich kriegs nicht mehr zusammen. Vorgestern bin ich alleine zum "Birds Hide" gelaufen. Das ist eine kleine versteckte Ecke am Pier, in der man ganz für sich sitzen und die heimischen Vögel beobachten kann. Das war total entspannend. Die Abende verbringen wir entweder mit oder ohne Aihwa vor'm Fernseher und gucken "girly movies" oder einfach nur ein bisschen fern. 

Da wir seit unserem Ausflug nach Galway vor eineinhalb Wochen keinen freien Tag mehr hatten, hatten wir darum gebeten, uns zu den Cliffs of Moher zu fahren. Das hat Conor dann gestern gemacht. Zum Glück haben wir Conor! Denn der hat uns nicht am Touri-Center rausgelassen, sondern etwa 6km davon entfernt, sodass wir die ganze Zeit an der Küste entlang mit Blick auf die Klippen laufen konnten. Anfangs waren wir wirklich fast alleine, die Touris kamen erst je näher wir zum Center gekommen sind. Ich hatte schon so viele Fotos und Berichte von den Cliffs gesehen und gelesen und war total gespannt, zumal ja auch ein Teil von Harry Potter dort gedreht wurde! (Ich liebe Harry Potter!!) Und ich muss sagen: So eine tolle Landschaft habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Die Klippen gehen ziemlich steil ab, total atemberaubend! So rau und doch gleichzeitig so lieblich, dank der grünen Hänge und den rosa Blümchen überall. Und das Meer war so blau an den Stellen, wo die Wellen gegen die Felsen geschlagen sind! Am liebsten wäre ich noch länger geblieben. Conor wollte uns eigentlich nach eineinhalb Stunden am Touri-Center abholen, aber es sind dann doch zwei Stunden geworden, weil wir alle 5m stehen geblieben sind, um Fotos zu machen :-D. Das Touri-Center ist übrigens totale Abzocke: Der Parkplatz kostet 6€ p.P. statt pro Auto! Zum Glück wurden wir gefahren. Und auch danach sind wir nicht direkt zurück gefahren, sondern sind an der Küste entland den Wild Atlantic Way gefahren und haben auf halber Strecke angehalten und sind zusammen mit Conor dort die Felsen hochgeklettert und haben uns irgendwelche irischen Blumen angeschaut. Er liebt es total, uns die Gegen zu zeigen und viel zu erklären und sein Wissen weiter zu geben. Ein echter Glücksgriff. Danach sind wir noch runter zum Meer und haben uns andere Klippen angeschaut. Längst nicht so faszinierend wie die Cliffs of Moher, aber auch sehenswert. Das war richtig witzig, denn gleichzeitig mit uns ist ein Touri-Bus angekommen. Conor hat sich gefreut wie n Kind an Weihnachten, dass er auch einmal "Touri" sein kann und hat uns ganz oft fotografiert. :-D Es hatte so n bisschen was wie ein Familienausflug :-D. Witzig war auch unser Durchfahrt durch den kleinen Ort Doolin, in der Nähe der Cliffs. Der Ort wird total gehypt, alle reden davon und deshalb wollten wir auch mal da lang fahren und uns Doolin angucken. Conor hatte uns drei vorgewarnt, dass wir total enttäuscht werden und er den Hype nicht verstehen kann. Und ehrlich gesagt: Ich auch nicht :-D! Doolin ist kein schöner schnuckeliger Ort, sondern quasi nur eine lange Straße, von der einige Pubs und Hostels abgehen. Und diese Straße ist mitten im Nichts. Abgesehen von den Cliffs kann man da wirklich gar nichts machen. Da lob ich mir Ballyvaughan oder Enniskerry, wo man wenigstens einen mini Dorfkern hat und die tolle Landschaft zum Wandern. 

Heute wurden Teresa und ich irgendwo bei uns in der Ecke auf einem Berg "ausgesetzt" mit einem Wanderbuch mit Infos zur Natur und "mussten" den Flower-Walk laufen: Einen beschriebenen Wanderweg, auf dem man mit Hilfe des Buches  die seltenen irischen Bergblumen finden kann (oder zumindest kann man es versuchen. Nur der Name ohne Foto in einem Buch ist nicht sonderlich hilfreich :-D). Das hat man dann davon, wenn man sich am Vortag an den Blumen interessiert zeigt :-). Aber das war einer der schönsten Wanderungen bisher. Wir sind drei Stunden lang den Berg runter ins Tal gelaufen mit Blick auf die Bucht von Galway und haben außer einem Bauern auf seinem Traktor niemanden getroffen. Und es ist mittlerweile noch grüner geworden, denn auch die Bäume treiben jetzt aus. Jetzt bin ich allerdings auch ganz schön kroggy nach all den Wanderungen und der frischen Meer- und Bergluft. Seid mir deshalb nicht böse, wenn ich all die lieben Mails, die ich bekommen habe, erst nach und nach beantworte. :-)