Die erste Woche im Cappabhaile House

Jetzt sind wir schon seit einer Woche in Ballyvaughan - fünf bleiben uns noch, in einer Gegend, die gänzlich anders ist als die Umgebung in den Wicklow Mountains.

Ballyvaughan - ein ca. 250 Seelendorf an der Westküste Irlands.
Ballyvaughan - ein ca. 250 Seelendorf an der Westküste Irlands.

 Wie schon geschrieben, die Ankunft war klasse: Es gab direkt was zu Essen :-D. Das war ein schönes Gefühl, anzukommen und direkt versorgt zu werden. Trotzdem habe ich irgendwie ein bisschen gebraucht, um mich hier wohl zu fühlen. Das ist eigentlich komisch, denn Margret & Conor, die B&B Besitzer, sind total lieb und haben einen sofort mit in die Familie aufgenommen, in die auch die beiden Volunteers Aihwa aus Taiwan und Sergio aus Spanien gehören. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich platt war von der Reisewoche und ein bisschen kränkel (Halsschmerzen & Schnupfen). Gegen Heimweh hilft aber ein Telefonat mit Mama & Papa hervorragend! :-)

Am ersten Tag sind wir jedenfalls gleich erst einmal mit Conor in die Kirche gefahren. Er ist Mitglied im Kirchenchor und wir haben uns das mal angehört. Wer hätte gedacht, dass ich erst ans Ende der Welt fahren muss, um herauszufinden, wie schön Messen eigentlich sein können. :-D Der Ablauf ist derselbe wie in Deutschland, aber auf Englisch klingt das alles jedenfalls irgendwie harmonischer. Für Teresa war das anders, sie ist eigentlich evangelisch. Nach der Messe mussten wir arbeiten. Und eins kann ich sagen: Arbeiten hier ist wesentlich anstrengender als im Hostel, auch wenn wir nur 10 statt 17 Zimmer und keine 84 Betten haben. Aber hier müssen täglich die Möbel poliert werden, die Betten mit 200 Kissen, Decken und Laken ausstaffiert werden, die Bäder mit kleinen Duschgel- und Shampoo-Döschen hergerichtet werden. Und ansonsten kommt es auf den Tag an. Z.B. Gartenarbeit, Küche sauber machen, Müll aussortieren, sich um die Wäsche kümmern etc. Die Arbeit dauert auch länger. Im Gegensatz zu Knockree arbeiten wir nicht nur 2 Stündchen, sondern meist so um die 4. Nach der Arbeit haben wir immer alle zusammen Lunch, also meist nur wir vier Volunteers. Das Abendessen ist meist geselliger, denn da essen auch Margret & Conor mit. Wir haben mit Margret das "Rund-um-Sorglos"-Paket gezogen: Wir kriegen hier wie früher bei Oma den ganzen Tag zu Essen: Frühstück, Mittag, Abendessen. Zwischendurch Kekse, Eis, Kuchen - was wir wollen. Und was fehlt, wird eingekauft. 

Nach der Arbeit genießen wir die Nachmittage. Den ersten Tag waren Tesa & ich spazieren, einen anderen Nachmittag mit Aihwa am Meer (da brauchen wir nur 30min hin). Als es besonders sonnig gewesen ist, haben wir uns Kleider angezogen und mit Aihwa in die Sonne gelegt und Blumenkrämnze geflochten. Einmal war ich alleine spazieren und habe es genossen, ganz allein am Meer zu sitzen. Dabei habe ich gefühlt alle Gäste von Ballyvaughan kennen gelernt :-D Ballyvaughan hat übrigens ca. 250 Einwohner. Einen hatten wir frei und sind am Spätnachmittag vorher nach Galway aufgebrochen. Bzw. Margret hat es mehr oder weniger beschlossen, weil sie uns nicht sagen können, wann wir frei haben, sondern eher spontan gucken müssen. Deshalb war das eine gute Gelegenheit. Wir haben den Abend in Galway mit einem Kinobesuch ausklingen lassen (dieses Mal haben wir den Film sogar verstanden :-D). Am nächsten Tag sind wir ein bisschen durch Galway geschlendert und haben geshoppt: eine neue Leggins, eine neue Strickjacke und ein neues Headset für mich. Den restlichen Nachmittag haben wir uns an den River Corrib gesetzt und die Sonne genossen. Galway ist eine total schöne Stadt mit vielen kleinen Gassen, die überquillen vor kleinen Cafes und Bars. Eine totale Studentenstadt. Hier gefällts mir noch besser als in Cork! Jetzt freue ich mich umso mehr auf die Urlaubswoche mit Winand, denn wir haben jetzt auch eine Ferienwohnung für die Zeit vom 31.05. bis 08.06. An einem anderen Abend haben wir vier alle zusammen im Gras gelegen und Sterne geguckt und nach Sternschnuppen Ausschau gehalten. Tesa, Aihwa und ich haben schön eng aneinander gekuschelt und warm eingepackt unter Decken gelegen. Der arme Sergio hat nur ein kleines Handtuch bekommen. Das war total cool! Und wie Aihwa sagt "Diese Erinnerungen sind für unser Leben!". Die anderen Abende haben wir mit DVDs-Gucken verbracht. Wir trainieren hier also unser Englisch definitiv mehr als in Knockree, auch wenn ich mich fühle, als ob mein Englisch täglich schlechter wird und Tesas immer besser :-D.

Gestern kam dann der Wander-Marathon meines Lebens. Ich bin zusammen mit Sergio und Tesa 3,5 Stunden über die Berge gewandert. Und zwar nicht wie in Knockree, sondern den Berg hoch, über die Steinfelsen wieder runter, den anderen hoch und dann wieder runter. Ich war noch nie so müde! ;-D Und in diesen Steinen bin ich auch tausend Mal umgeknickt. Aber die Landschaft ist wirklich abgefahren, man nennt sie hier auch Mondlandschaft. Nur graue Steine, Steinmauern - egal wo du hinsiehst. Anfangs war ich total begeistert, irgendwann haben sie mich genervt, diese dämlichen Steinmauern. Zumal ich auch noch ständig darüber klettern musste :-D. Und dann mussten wir plötzlich auch noch über eine Kuhweide laufen, da war ich schon sehr skeptisch. Ich bin irgenwie kein Fan von Kühen. Aber die Aussicht von den Bergen aufs Meer war wirklich fantastisch! :-) Und am Ende habe ich es ja geschafft und bin gemeinsam mit den anderen in Fanore angekommen, wo Conor uns eingesammelt. Eigentlich wollten wir abends in den Pub, aber wir waren alle zu müde und haben lieber mit Aihwa nen Film gesehen. Bzw. ich habe geschlafen vorm Fernseher :-D. Und dafür gehen wir jetzt gleich in den Pub :-). Für euch gibts jetzt die Fotos vom Wandertrip und natürlich den Tagen davor. :-D

 

Wer sich außerdem noch einmal ansehen will, wie es im Cappabhaile Bed&Breakfast aussieht, kann das hier tun; www.cappabhaile.com

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Kommentare: 3
  • #1

    O.N.K.E.L. (Montag, 27 April 2015 22:21)

    Gestern gab es im WDR wieder die Sendung "Wunderschön" mit Reiseberichten aus der Toscana. Sehr schön, mann hat direkt Lust hin zu reisen. Deine Fotos und die Berichte sorgen für die gleichen Gefühle. Ich wusste nicht das Irland so schön ist.
    Wir sind gespannt wie´s weiter geht.
    LG
    MB + DB + Spunky

  • #2

    Winand (Dienstag, 28 April 2015 14:03)

    Der Urlaub rückt immer näher und die Vorfreude immer größer!!! Ich freue mich schon so sehr auf unsere Urlaub und den Besuch in Irland! *_* <3 Das werden schöne Tage in Galway und Umgebung :-)

  • #3

    Anja (Dienstag, 28 April 2015 22:08)

    Wow, das sind bisher die tollsten Bilder!! :)
    Die 3,5 Std haben sich definitiv gelohnt!
    Habt noch eine tolle Zeit dort!
    Grüße :-* Anja