Kilkenny - Waterford - Cork

Nach einer Woche „on the road“ sind wir jetzt im B&B in Ballyvaughan angekommen. Wir haben so viel erlebt, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich versuche mich kurz zu fassen :-D. (Achtung langer Post mit vielen Fotos!)

Abschied in Enniskerry / Erster Stopp Kilkenny

Unser letzter Abend in Enniskerry war etwas chaotisch: Eigentlich wollten Gary und Graeme mit uns kochen, sind aber im Endeffekt nur n bisschen mit denen spazieren gegangen und haben den Abend mit den Mädels in unserem Zimmer verbracht. Am nächsten Morgen haben wir uns dann von allen verabschiedet und Gerry hat uns zum  Bus gebracht. Natürlich hatte ich nicht bedacht, dass wir nicht wie geplant Samstag abreisen, sondern Sonntag und deshalb stimmten die Buszeiten nicht. Statt 10:30 kam der Bus um 11, sodass wir in Dublin angekommen mit 15-17kg aufm Rücken zum Anschlussbus rennen mussten. :-D So typisch ich! Aber es hat ja dann alles gepasst. Unser Hostel war super schön und gemütlich, eben ganz anders und viel individueller gestaltet als die Hostel die zur an oige-Kette gehören. Wir sind den ganzen Tag durch Kilkenny gelaufen, die Stadt ist wunderschön! Viele kleine bunte schmale Gassen, viele Überbleibsel aus dem Mittelalter: Burgruinen überall. Wir haben uns auch das Castle angeschaut, das hat mich ziemlich beeindruckt muss ich sagen. Das war so schön restauriert und eingerichtet. Von überall aus der Stadt kann man das sehen, das thront und wacht über die Stadt. Den Abend wollten wir eigentlich im Hostel ausklingen lassen, aber Julien (ein workawayer im Hostel) hat uns gemeinsam mit Greg, einem Gast aus Amerika, in den Pub genommen. Das war mega witzig, denn in allen Pubs, die er dachte, die gut sind, waren ziemlich leer. Und so haben wir zumindest alle Pubs in Kilkenny von außen gesehen. Das witzigste überhaupt war, dass wir beim Erzählen mit Greg festgestellt haben, dass der Peter & Doug, mit denen wir in Knockree gearbeitet haben, kennt und auch in Florida wohnt :-D. Wie klein die Welt ist… In dem Pub wo wir hängen geblieben sind, spielten dann die Kilkennys (kreativ kreativ :-D) und da ging die Post ab. Das war eher wie in der Disko, die Mädels waren alle ziemlich aufgebrezelt. Am nächsten Tag sind wir dann lange am Fluss spazieren gegangen und haben uns das Rothe House angesehen, ein Haus aus dem 18./19. Jh. Das war aber nicht so spannend. Nur der Garten war toll. :-D Und dann gings auch schon nach Waterford.

Zweiter Stopp: Waterford

In Waterford sind wir in einem tollen Hostel angekommen! Wir hatten endlich mal keine Stockbetten, sondern richtig komfortable Einzelbetten in einem 5er Zimmer, in dem wir nur zu viert geschlafen haben. Mit Laurie aus Kanada und John aus Waterford :-D. Der ist von seiner Amerikareise zurückgekehrt und hat keine Wohnung. Das lustigste an ihm war, dass er Buddhist ist und viel meditiert. Manchmal bin ich nachts aufgewacht (vielleicht wars auch früh morgens, gefühlt mitten in der Nacht :-D) und dann saß er meditierender Weise im Bett :-D. Waterford war einfach mega gesellig wegen der Leute, die dort gewohnt haben. Wir hatten so eine Gemeinschaftsküche mit Wohnzimmer, sodass man viel zusammengesessen hat, wie in einer WG. Denn die Leute dort haben da hauptsächlich gearbeitet: Margarita, Lara und Alessio aus Italien, Fraser aus Australien und ein Typ aus Kroatien sowie Tanja aus Slowenien. Die haben uns das Gefühl gegeben, wir gehören zur Gruppe. Am ersten Abend hatte Margarita Geburtstag und hat uns allen was von ihrem Geburtstagskuchen abgegeben und am zweiten Abend haben wir alle zusammen einen Film geguckt, denn Alessio (der richtig im Hostel wohnt) hatte einen fetten Fernseher und DVD-Player mit :-D. Das war eine „Frankenstein“-Parodie. Den ersten Tag sind wir dann mit Laurie zusammen nach Dunmore gefahren, das ist ein kleines Fischerdorf an der Küste. Das war so ein geiler Tag, wir hatten so tolles Wetter und konnten am Strand liegen! Das war wunderschön. :-) Und Laurie ist super nett, wir hatten das Gefühl, wir kennen uns eeeeewig. Abends hat Teresa ihr noch die Haare geschnitten, das war lustig. Am nächsten Tag haben wir uns noch ein wenig in der Stadt umgeschaut. Waterford ist die älteste Stadt Irlands (1100 Jahre) und somit älter als die meisten Städte Europas. Die Stadt ist sehr von den Wikingern geprägt. Leider sieht man davon nicht mehr so viel, weil das damals aus Holz gebaut wurde und logischer Weise nicht erhalten wurde. Wir haben uns etwas mehr von den ganzen Wikinger-Ausschreibungen erhofft, aber schön war es dennoch :-). Wir haben den Reginald’s Tower besucht, den ältesten Sicherheitsturm und das Mittelaltermuseum angeschaut sowie den Bischoffs Palast angesehen, der auch mega interessant war. Eigentlich wollten wir lieber ins Waterford Crystal, das ist die Glasbläserei Irlands, die relativ bekannt ist. Leider hats zeitlich nicht gepasst. Denn es ging weiter nach Cork.

Dritter Stopp: Cork

Cork ist bisher meine absolute Lieblingsstadt. Hier ist es so schön gewesen! Cork hat einen total südländischen Flair mit seinen Palmen und kleinen Brücken. Aber der Aufenthalt im Hostel war ziemlich aufregend, das muss ich zuerst erzählen! Teresa musste ein anderes Bett nehmen, als das, was ihr zugeteilt wurde, denn irgendwie hatte jeder ein anderes genommen. Die erste Nacht war ganz harmlos, wir haben gut geschlafen und sind mit den Leuten gut klar gekommen (auch wenn eine der Mädels so gelispelt hat, dass sie nicht flüstern konnte :-D). Allerdings bin ich im Klo eingeschlossen gewesen und konnte nicht mehr raus, weil die Tür blockiert gewesen ist. Zum Glück war das Klo auf der Hauptebene und ich konnte aus dem Fenster klettern und über die Feuertreppe wieder ins Hostel einsteigen :-D. Am Abend war ich ziemlich platt und habe früh geschlafen, als mich gegen 23 Uhr der Feueralarm aus dem Schlaf gerissen hat. So schnell bin ich noch nie aus einem Hochbett gesprungen, ich hatte mega Panik. Aber im Endeffekt wars nur ein Versehen. Na klasse… Am nächsten Abend als wir zurück im Hostel gewesen sind, waren Teresas Sachen aus unserem Zimmer verschwunden! Wir haben sie später an der Rezeption gefunden. Das Team hatte die Sachen da raus geräumt, weil sie dachten, Teresa hätte nicht bezahlt. Dabei war das die Frau, die Teresas Bett genommen hatte (irgendwie so glaub ich, habs selber nicht 100% verstanden :-D). Haben dann Teresas Sachen wieder hoch geholt. Die Nacht war dann der Höhepunkt! Wir waren ziemlich spät im Bett, weil wir noch im Pub gewesen sind und waren dementsprechend kroggy. Mitten in der Nacht, gegen 3 Uhr denk ich, bin ich hoch geschreckt weil eine ziemlich unverschämte Person in unserem Zimmer stand und rumgeplärrt hat, dass jemand (Tesa) in ihrem Bett liegt (ich sagte ja zu Anfang, irgendwie war der Wurm drin) und sie jetzt nirgendwo schlafen kann. Wir haben ihr dann schlaftrunken erklärt, dass es noch 4 andere freie Betten gibt, die sie ja nehmen kann. Dann hat sie aus lauter Protest alle Lichter gemacht und noch ne Stunde lang laut Chips gefressen. Noch nie in meinem Leben habe ich jemanden so gehasst! Auf jeden Fall waren wir am nächsten Morgen ziemlich matschig und sehr schlecht gelaunt, weil so viel schief gelaufen ist in dem Hostel. Wir haben uns dann unten an der Rezeption beschwert und dem Andy dort war das ganz schön unangenehm. Er hat uns dann gesagt: „Wenn ihr jemals noch mal wieder kommen möchtet, dann könnt ihr umsonst hier pennen!“ :-D Das wollten wir uns gut überlegen :-D

So, jetzt genug Schauergeschichten, denn eigentlich hat uns Cork super gut gefallen. Das ist wirklich meine Lieblingsstadt in Irland bisher. Am ersten Tag sind wir einfach nur durch die Stadt geschlendert und haben uns gefreut, dass alles so schön ist. :-D Und das Wetter war wieder so bombig, richtig warm! Trotzdem haben wir uns ins Gefängnis gewagt :-D Das war super interessant gemacht,   ich fands schon fast etwas schaurig. Die Atmosphäre war ziemlich echt denke ich, überall standen „Wärter“ rum und Dank Lautsprechern klapperten überall Schlüssel und Türen. Von Außen sah das Gefängnis richtig cool aus. Am zweiten Tag sind wir in das nächstgelegene Fischerdorf Cobh gefahren. Da haben wir uns zum ersten Mal seit wir unterwegs sind richtig gezofft. Einen richtigen Grund gab es eigentlich nicht, wir waren hauptsächlich müde und überreizt. Nachdem wir uns für ein halbes Stündchen getrennt haben, konnten wir den Tag zusammen genießen und waren Kaffeetrinken. Cobh ist ein wunderschönes Dorf, in dem die Titanic damals ihren letzten Stopp vorm Untergang eingelegt hat – überall im Ort wird man daran erinnert. Zurück in Cork sind wir shoppen gegangen, das ist gut für die Seele! :-) Eigentlich wollten wir bloß endlich mal wieder Klamotten anprobieren und neue Dinge kaufen. Ich hab mir 2 neue gemusteret Shirts besorgt (einfarbige gehen mir doch sehr auf den Geist)  und ein Kleid. Denn meine Kleider vermisse ich tatsächlich sehr. Nur Hosen sind doof. Wobei ich da auch eine neue bräuchte, meine schwarze Jeans musste ich  entsorgen. Abends sind wir mit Rhea aus Zypern, die bei uns im  Zimmer schläft, durch die Corker Pubs gezogen. Das war so ein cooler Abend! :-) Sie hat mich übrigens sehr beeindruck: sie spricht griechisch, englisch, italienisch, italienisch und französisch flüssig! Den letzten Tag in Cork haben wir uns im Park gesonnt und waren im Buttermuseum, das eine Lobeshymne auf Kerry Gold gehalten hat. War auf jeden Fall ganz  witzig. Vorher haben wir uns noch das Fort angesehen, aber das war überhaupt nicht spektakulär.Den restlichen Mittag haben wir mit Rhea im TV Room vom Hostel Pferderennen geguckt, zusammen mit Andy von der Rezeption, der versucht hat, uns für den Pferdesport zu begeistern :-D. Das war irgendein besonderes Rennen, weil das Rennpferd Tiggy Wiggy nach langer Pause wieder angetreten ist. Danach haben wir uns jedenfalls auf den Weg zum Bus gemacht. 

Ach, das Beste hätte ich fast vergessen: in einer alten Markthalle gab es den "English Market" mit festintegrierten Marktständen. Das war wirklich ein Highlight. Dort haben wir uns jeden Tag einen Smoothie aus frischem Obst mit Joghurt gekauft! Ein Traum :-).

Ankunft in Ballyvaughan

Cappabhaile House - "unser Zuhause" für die nächsten 6 Wochen
Cappabhaile House - "unser Zuhause" für die nächsten 6 Wochen

Auf der Hälfte der Strecke ist uns aufgefallen, dass ich (wie immer!) mich in der Uhrzeit vertan habe und wir den Bus eine Stunde zu spät genommen haben :-D. War aber alles kein Problem, Margret hat uns dann einfach ne Stunde später in Ennis abgeholt und uns nach Ballyvaughan gebracht. Nach einer Woche Hostellife war das richtig schön, irgendwo anzukommen und „Zuhause“ zu sein. Uns wurde auch direkt Abendessen vor die Nase gesetzt – wie schön, dass für uns gekocht wird! Haben dann mit Conor und seiner Frau Margret am Tisch gesessen, später kam noch Sergio, ein Volunteer aus Spanien, mit dazu. Ich war bloß ziemlich müde und habe kaum was verstanden, Conor redet ziemlich schnell und ziemlich viel. Und weil ich auch viel geschrieben habe, höre ich hier erst einmal auf. :-) 

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Karin (Donnerstag, 23 April 2015 08:19)

    Schön, nach "so langer Zeit" wieder was von dir zu lesen.... ;-)
    Die Fotos sind ein absoluter Traum. Ich wünsche euch weiterhin eine tolle Zeit!!!

  • #2

    Mom (Sonntag, 26 April 2015 19:57)

    Oh, so tolle Berichte, so tolle Bilder. Bin begeistert von Waterford und Umgebung.
    Die Cottages sehen einladend aus.Was ihr wieder alles erlebt habt, und so lustig und spannend erzählt. Freu.Bis bald .Deine Mom